Mikrokredite – Hilfestellung für Entwicklungsländer

Dieser Blogeintrag gibt Ihnen Auskunft über den Begriff Mikrokredit und wirft einen Blick auf den Einsatz von Mikrokrediten in Entwicklungsländern.

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Millionen von Menschen haben trotz ausgeprägter Globalisierung keinen Zugang zum Finanzsystem. Dies lässt sich auf verschiedene Ursachen, wie überhöhte Kosten oder Regulierungsvorgaben, zurückführen. Folglich kann das unternehmerische Potenzial nicht abgerufen werden. Die Realisierung eines eigenen Unternehmens ist damit nicht möglich.

Die Mikrofinanzierung eröffnet den Zugang zu neuen Finanzierungsmöglichkeiten, welche zur Verwirklichung von unternehmerischen Zielen verhelfen. Damit bieten sich auch interessante Möglichkeiten für Investoren. Ich möchte Ihnen in diesem Blogeintrag kurz aufzeigen, was unter dem Begriff Mikrofinanzierung verstanden wird und wie Mikrokredite in Entwicklungsländern erfolgreich eingesetzt werden können.

Was ist ein Mikrokredit

Bei Mikrokrediten handelt es sich um Kleinstkredite für einkommensschwache Personen, die meistens unternehmerisch tätig werden wollen. Die Kreditsumme bewegt sich grösstenteils im dreistelligen Dollar Bereich und wird zum Aufbau oder zur Erweiterung eines Gewerbes gewährt. Irrtümlicherweise wird teilweise der Mikrokredit mit einem kurzfristigen Minikredit verwechselt.

Beim Mikrokredit handelt es sich nicht um einen Verbraucherkredit, sondern um einen Kredit, der den Menschen die finanzielle Grundlage für ein eigenständig erwirtschaftetes Einkommen geben soll. Gleichzeitig fördert ein solcher Kredit das unternehmerische Denken und zwingt Leute, sich beispielsweise mit einem Businessplan auseinanderzusetzen.

Der Mikrokredit ist nebst den Mikroversicherungen und dem Mikrosparen eine wesentliche Dienstleistung des Bereichs Mikrofinanzen. In der Regel wird ein Mikrokredit von einer lokalen Bank oder Finanzinstitut vergeben, das wiederum von internationalen Kapitalgebern oder Instituten finanziert ist.

Mikrofinanzierung in Entwicklungsländern

Gerade in Entwicklungsländern ist der Zugang zu Finanzdienstleistungen extrem eingeschränkt. Zusätzlich sind häufig keine ausreichenden Sicherheiten für einen kommerziellen Kredit vorhanden. Genau aus diesem Grund scheitern viele Geschäftsideen von Unternehmern in Entwicklungsländern.

Grafik Weltkarte mit Erwachsenen mit einem Bankkonto

Organisationen wie beispielsweise responsAbility oder BlueOrchard fördern den gezielten Aufbau von Finanzinstituten, die spezialisiert in der Vergabe von Mikrokrediten in Entwicklungsländern sind. Dadurch kann die finanzielle Inklusion in den Entwicklungsländern gesteigert werden und mehr und mehr Menschen können ihren Traum vom eigenen Geschäft verwirklichen. Insbesondere ist das Potenzial der Entwicklungsländer für Mikrokredite gross. Schätzungen gehen davon aus, dass zurzeit über zwei Milliarden Menschen und mehr als 50% der KMUs in Entwicklungsländern keinen Zugang zu Finanzdienstleistungen haben.
Gerne geben wir Ihnen detailliertere Auskünfte.

Beispiel einer Erfolgsgeschichte: Access Bank Tanzania

Der Access Bank Tanzania ist es gelungen, durch Vergaben von Mikrokrediten die unternehmerischen Tätigkeiten in den Städten von Tansania zu steigern. Die individuelle Betreuung sowie die genaue Finanzplanung haben den Unternehmern geholfen, sich im Marktumfeld zu etablieren und zu wachsen. Leider ist es der Bank noch nicht gelungen die ländliche Bevölkerung zu erreichen. Es wurden aber Massnahmen aufgebaut, um auch diesen Menschen den Zugang zu Finanzdienstleistungen und Krediten zu ermöglichen.

Beispielsweise hat der Elektronikhändler Lewanga Kassim Kileo seinen ersten Kredit von 1'340 USD bei der Access Bank Tanzania aufgenommen und zahlte erst kürzlich seinen zehnten Kredit über 31'340 USD zurück. Das Geld verwendete er für den Kauf eines zweiten Geschäfts. In dieser Periode hat es Lewanga geschafft, ein Privatvermögen von rund 400'000 USD aufzubauen.

13.08.2018
Tom Steiner
Leiter Kompetenzzentrum Anlagen



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