Unterschied zwischen Anlageberatung und Vermögensverwaltung

In diesem Blog wird der Unterschied zwischen der Anlageberatung und der Vermögensverwaltung erklärt. Zudem erfahren Sie für welchen Anlegertyp, welches Modell das richtige ist.

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Was ist die Vermögensverwaltung?

Grundvoraussetzung der Vermögensverwaltung ist ein schriftlicher Vermögensverwaltungsvertrag. Zu Beginn analysiert Ihr Berater Ihre persönliche (finanzielle) Situation (Risikofähigkeit) sowie Ihren Risikoappetit (Risikobereitschaft). Auf Grund der Einschätzung (in der Regel mittels Fragebogen) entsteht dann Ihr persönliches Risikoprofil. In Zusammenarbeit mit dem Berater wird anschliessend das Anlageprofil erstellt. Dieses definiert die Anlageklassen sowie die entsprechenden Bandbreiten. Beispielsweise Anteil Aktien immer zwischen 40 – 60 %, Obligationen zwischen 40 – 50 %, oder maximal 30 % in Aktien zu investieren, usw. Sie haben jederzeit Einsicht auf das Depot und sehen was wann gekauft wurde. Zusätzliche haben Sie immer auch die Möglichkeit auf ein persönliches Treffen mit Ihrem Kundenberater, um das Depot und die Strategie zu besprechen. Grundsätzlich sollte an einer Strategie langfristig festgehalten werden, sofern sich die persönlichen Umstände nicht deutlich verändern – beispielsweise durch Heirat, Erbschaft, Kinder, Pension, usw.

Strategien in der Vermögensverwaltung

Klassisch sind die Strategien Einkommen (Yield), Ausgewogen (Balanced) und Wachstum (Growth) mit den folgenden ungefähren Bandbreiten:

                        Einkommen    Ausgewogen    Wachstum
Aktien              20 – 30 %      40 – 60 %         70 – 90 %
Obligationen   60 – 80 %      40 – 60 %         10 – 30 %
Liquidität           5 – 10 %        5 – 10 %           5 – 10 %

Zusätzlich gibt es oft noch weitere Modelle wie beispielsweise 90 – 100 % Aktien, Mandate, die sich zwischen den drei oberen befinden sowie noch weitere Anlageklassen. Viele Banken bieten auch die Möglichkeit an, dass Mandate – gegen einen entsprechenden Aufpreis – ganz individuell ausgestaltet werden. Das bedeutet, dass der Kunde in jeder Kategorie (Aktien, Obligationen, Liquidität, Immobilien, Alternative Anlagen, usw.) selber seine Bandbreiten festlegen kann. Baumann & Cie, Banquiers kennt nur individuelle Mandate.

Was ist die Anlageberatung?

Zu Beginn werden ebenfalls die Risikofähigkeit und die Risikobereitschaft des Kunden besprochen. Meistens ist das aber weniger weitgehend als beim Vermögensverwaltungsmandat. Der Kundenberater muss zwingend über die Bedürfnisse und Ziele des Kunden Bescheid wissen, damit er ihn optimal beraten kann.

Dieses Modell ist dann für Sie geeignet, wenn Sie sämtliche Entscheide – wie Ihr Vermögen angelegt werden soll – selbständig tätigen. Sie benötigen entsprechend Zeit, um sich mit den Finanzmärkten auseinander zu setzen. Die Bank benötigt für jede Transaktion Ihre Einwilligung (in der Regel mündlich). Sie können selbständig entscheiden, welche Titel gekauft und welche verkauft werden sollen – sowohl die Menge als auch den Zeitpunkt. Ihr Anlageberater dient als Sparringspartner und Ideenlieferant. Sie entscheiden, wie aktiv sich der Anlageberater um Ihr Depot kümmern soll. Ihr Berater ist jederzeit für Sie da, um sich um Ihre Fragen und Anliegen rund um Ihr Depot zu kümmern – je nach Anlageberater und Bank (wie beispielsweise bei Baumann & Cie) sogar noch darüber hinaus.

Zu welchem Anlegertyp passt welches Modell?

Das kann nicht allgemein beantwortet werden. In der Regel sollten Personen, die sich nicht mit den Finanzmärkten auseinandersetzen können/möchten und möglichst wenig mit der Verwaltung des eigenen Vermögens zu tun haben wollen, ein Vermögensverwaltungsmandat abschliessen. Für Neulinge in den Finanzmärkten empfehle ich ebenfalls mit einem Vermögensverwaltungsmandat zu starten. Damit spart man viel Nerven und Zeit. Wenn man durch ein solches Mandat die Finanzmärkte etwas kennengelernt hat und sich später intensiver damit auseinander setzen respektive selber Anlageentscheide treffen möchte, kann dann jederzeit in ein Beratungsmandat gewechselt werden.

Ich hoffe, dass ich Ihnen mit diesem Artikel die Unterschiede aufzeigen konnte. Leider schützt aber keine der genannten Modelle oder Strategien vor Verlusten. Denn ohne Risiko gibt es auch keinen zusätzlichen Ertrag. Wieviel Risiko jemand tragen kann, ist aber eine ganz individuelle Frage, die Sie am besten mit Ihrem Bankberater klären. Sehr gerne stellen auch wir uns für eine Risikoanalyse zur Verfügung.

25.01.2019
David Vogt
Kundenbetreuer



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