Evelyne Binsack, Gartenbankanlass der Baumann & Cie, Banquiers 2018

Gerne möchten wir den tollen Vortrag von Frau Evelyne Binsack hier nochmals Revue passieren lassen sowie einige Impressionen mit Ihnen teilen.

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Wer ist Evelyne Binsack

Durch die Leichtathletik entdeckte die gelernte Sportartikel-Verkäuferin ihre Passion für den Extremsport. Seit ihrem 16. Lebensjahr hat sie der Satz: „Lieber ein Tag als Tiger als ein ganzes Leben als Schaf", begleitet. Dieser kommt auch während dem ganzen Vortrag immer wieder zum Vorschein. Einige Meilensteine ihrer Karriere möchte ich hier gerne erwähnen. Als erste Schweizer Frau hat sie 2001 den Mount Everest bestiegen. Drei Mal hat sie die Eigernordwand bewältigt. In 484 Tagen, über 25'000 Kilometer, durch 16 Länder und 4 Kontinente ist Evelyne Binsack von der Schweiz aus alleine mit ihrer Muskelkraft an den Südpol gereist.

Ihre bisher letzte grosse Tour war, nach elf monatiger Planung, im Jahr 2017 die 105-tägige Expedition an den Nordpol. Nebenbei ist sie auch: Diplom-Bergführerin, Helikopterpilotin und Bestseller-Autorin. Die Touren von Evelyne Binsack werden in der Regel nicht gesponsert, sondern grösstenteils aus der eigenen Tasche bezahlt.

Brecht aus dem Hamsterrad aus

80 – 94 % der westeuropäischen Berufstätigen tun nicht das, was sie eigentlich wollen. Sie tun nur das, was andere von ihnen erwarten oder was sie glauben zu denken, was andere von ihnen erwarten. Eventuell haben sie auch keine andere Möglichkeit oder sie denken, man hätte keine andere Wahl. Auf diese Weise verliert man seinen Freiraum und lebt in einem Hamsterrad. Das muss nicht zwingend schlecht sein. Denn man weiss so, was einen erwartet und es gibt einem einen gewissen Platz in der Gesellschaft. Man bleibt darin, denn das Erlebte wird langsam zur Gewohnheit und man lebt es weiter. Es bringt einem Sicherheit und einen gewissen Status - je nach dem sogar Anerkennung.

Andererseits bezahlt man aber einen hohen Preis dafür, denn man wird träge und bekommt eine Genugtuung von sich selbst. Und je länger man sich darin befindet, desto schwieriger wird es diesen Gewohnheiten zu entfliehen. Um aus dieser Situation ausbrechen zu können, benötigt es einen starken Fokus, Durchhaltewille, Mut, Ausdauer, Opferbereitschaft und visionäre Gedanken – aber es ist möglich!

Wer dem Hamsterrad entkommen ist, merkt, dass nicht einfach alles nur „cool" ist. Das war und ist auch für Evelyne Binsack so. Beispielsweise mitten in der Arktis bei – 40°C auf das „Klo" zu gehen, ist alles andere als angenehm. Wenn man dann noch weiss, dass auch einige Eisbären in der Nähe sind, ist es noch viel weniger prickelnd. Oder wenn man früh morgens aufsteht, aus dem Zelt geht und nur eine weisse Wand erkennt. Dann braucht es ein „100 % inneres commitment", um den Tag oder die Tat zu meistern.

In den Worten von Frau Binsack „Motivation bedeutet nicht immer nur das zu tun, was einem auch Freude macht, sondern das Ziel, das einen fasziniert, hartnäckig zu verfolgen." Durststrecken gehören also dazu und sind auch kein Problem, wenn das Ziel dabei nicht aus den Augen gelassen wird. Oder aber auch: „Wenn wir die äusseren Umstände nicht verändern können, muss man die innere Haltung dazu ändern." Und genau das bringt einem letztendlich auch Freude.

Drei Reise- und Erfahrungsberichte

Besteigung Mount Everest

Auf dem Abstieg(!) hat sie drei tote Bergsteiger gesehen. Alle haben ihr Ziel, den Mount Everest zu besteigen, erreicht, sind aber auf dem Weg nach unten verstorben. Dies passiert jedes Jahr. Mit dem letzten Willen erreichen sie den Gipfel und für nach unten reicht dann die Kraft nicht mehr. Den Gipfel zu erklimmen hatte für diese Leute folglich nichts mehr mit Willenskraft, sondern mit dem Verlust der Selbstkontrolle zu tun. Es gibt also ein gesundes Mass und ein Übermass. Und damit muss man Vorsichtig sein. Das gilt für sportliche aber auch für berufliche Bereiche.

Erreichen des Südpols

Am Anfang der Expedition wurde das Versprechen: „Wir schaffen es zu fünft!" gemacht. Das Team war aber zu Beginn alles andere als perfekt. Beispielsweise hat einer Essen gestohlen während, ein anderer die Notrationen verspeist hat. In einer Notsituation hat sich dann zum Glück aber der wahre Teamgeist gezeigt, und alle fünf Teilnehmer haben es am Ende an den Südpol geschafft.

Klar, es handelt sich hier um eine Extremsituation, dennoch kann es auch in anderen Teams Sinn machen, wenn man sich zu Beginn der „Reise" gegenseitig ein Versprechen gibt. Dieses zu brechen ist nicht wirklich schwer. Aber wenn man es bricht, hat man mit sich selbst ein Problem und dieses Gefühl bleibt. Und genau dieser Gedanke macht es schwerer das eigene Versprechen zu brechen und hilft letztendlich dem Team das Ziel zu erreichen.

Tour zum Nordpol

Als der Vorderste die falsche Richtung einschlug und darauf aufmerksam gemacht wurde, wollte er seinen Fehler zuerst nicht zugeben und suchte nach Ausreden, obwohl der Fehler offensichtlich war. Dies war ein ganz natürlicher Vorgang und passiert auch im normalen Leben immer wieder. Kritik muss man also annehmen können. Dazu gehört eine gute Kritik- und Konfliktkultur. Sei es im Beruf oder in der Familie. Wenn sie noch nicht vorhanden ist, kann man sich diese aneignen. Es braucht dazu Ehrlichkeit, Demut und Dankbarkeit.

Drei persönliche Erinnerungen zu diesen Berichten

Evelyne Binsack hat auf diesen drei grossen Herausforderungen je eine bleibende Erinnerung mit dem Publikum geteilt: Bei der Mount Everest Besteigung hat sie das folgende mitgenommen: „Wo ein Wille ist, da ist ein Weg. Aber wo ein Überwille, da der Tod". Nach ihrer Tour an den Südpol wusste sie: „Um ein Ziel zu erreichen, muss man ein Team generieren, das bereit ist für einen zu sterben". Und an die Tour an den Nordpol hat sie die Erinnerung: „Gut navigieren heisst gut zu leben" geteilt.

Von Frau Binsack haben wir zudem gelernt, dass „Sherpa" nicht gleichbedeutend mit einem Lastenträger ist, sondern der Nachname von den Menschen die im Tal „Khumbu" leben.

Wer mehr über Evelyne Binsack erfahren möchte, kann sich für einen ihrer Vorträge anmelden – was ich sehr empfehlen kann – oder auch eines ihrer Bücher kaufen.

Wir danken an dieser Stelle nochmals herzlich für den spannenden Abend mit Frau Binsack und freuen uns bereits heute auf ihre nächsten Erlebnisse.

Gedicht von Evelyne Binsack

„Achte auf deine Heldentaten, insbesondere auf jene Arten, die Mitmenschen in ihr Bestes rücken, die sie und ich bedrücken. Darum achte auf deine Heldentaten und verbleibe nicht im Warten bis die Zeit vergeht und dein Leben verweht. Heldentaten brauchen Raum und Wille. Deswegen geh oft in die Stille um Herauszufinden wohin deine Seele dich leitet und der Wille dich zum Ziel begleitet. Heldentaten brauchen Zeit aber nur Sie bedeuten innere Freiheit."

Impressionen

Gläser, Apéro, Gartenbankanlass
Personen, Event
Zelt, Anlass, Event, Personen, Vortrag, Evelyne Binsack
Präsentation, Vortrag, Anlass, Event
Abendstimmung, Zelt, Anlass, Event
27.08.2018
David Vogt
Kundenbetreuer



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